Pressemitteilung: Projekt „Markt- und Schwachstellenanalyse zur Sicherheit von Online-Wahlprodukten (MaSiOWa)“ startet
Von Alter Solutions Deutschland | Feb. 09, 2022 | Pressemitteilung
Pressemitteilung
Düsseldorf, Januar 2022 – Der Wunsch Wahlen in jeglicher Form zu digitalisieren, besteht schon seit Jahrzehnten. Um die Jahrtausendwende herum begannen viele Staaten damit ihre Parlamentswahlen von papierbasierten Verfahren auf Wahlcomputer umzustellen. Befürworter von digitalen Wahlen versprechen sich davon große Kosten- und Zeitersparnisse, da weniger Wahlhelfer benötigt werden und die Auszählung schneller erfolgen kann. Auch Ablösung von Präsenzwahlen durch ein Online-System wurde und wird in diesem Zusammenhang immer wieder diskutiert. Erzielt werden soll damit insbesondere eine höhere Wahlbeteiligung durch das Senken der Zugangsschwelle.
Die Verwendung von digitalen Wahlverfahren wird jedoch seit je her auch kritisch gesehen. Gegner solcher Verfahren führen an, dass IT-Systeme grundsätzlich fehlerbehaftet sein können und eine Sicherheitslücke in einer Wahlmaschine oder einem Online-Wahlportal eine weitreichende und nahezu unmöglich aufzudeckende Wahlmanipulation erlauben würde.
Nicht alle Arten von Wahlen erfordern jedoch ein gleich hohes Maß an Sicherheit. Während Folgen einer Wahlmanipulation bei Parlamentswahlen schwerwiegend sind, ist beispielsweise bei Vereins-, Betriebsrats-, Aufsichtsrats- oder Sozialwahlen mit weniger einschneidenden Konsequenzen zu rechnen.
Während der Hochphase der Coronapandemie waren viele Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen gezwungen ihren Mitarbeitenden die Arbeit von zuhause zu ermöglichen, wodurch der Bedarf nach Online-Wahllösungen, für die oben genannten und viele weitere Anwendungsfälle deutlich gestiegen ist. Viele Unternehmen steigen daher aktuell mit neuen Produkten in den Markt für Online-Wahlen ein.
Im Auftrag des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erstellt Alter Solutions Deutschland in dem Projekt MaSiOWa eine umfassende Markt- und Sicherheitsanalyse von aktuell verfügbaren Online-Wahlprodukten. Ergebnis dieser Analyse soll ein detailliertes Lagebild über den Stand der IT-Sicherheit in diesem Bereich sein.
„Die Forschung beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit der sicheren Realisierung von Online-Wahlen. Ein mit papierbasierten Wahlen vergleichbares Sicherheitsniveau zu erreichen hat sich jedoch als ausgesprochen schwierig herausgestellt. Sicherheitsprobleme treten dabei insbesondere bei der Umsetzung der Wahlrechtsgrundsätze und bei der Implementierung auf.“ sagt Dr. Jochen Rill, Projektleiter von MaSiOWa.
MaSiOWa ist am 12.1 mit einem Auftakttreffen gestartet und läuft voraussichtlich bis Ende August. Die Ergebnisse werden im Anschluss durch das BSI veröffentlicht.
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